Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/movie /file/10993578/Plakat_WIR-SIND-DIE-NEUEN.jpg |
Der Trailer zu diesem Film hatte mich sofort geködert.
Deutsche Komödie (ich mag deutsche Komödien ^^), thematisch mal was Neues, in
München gedreht (man fühlt sich immer so wunderbar heimisch, wenn man
Drehplätze im Film erkennt) und vor allem hatte mich schon der Trailer zum
Lachen gebracht.
Letzte Woche hatte ich dann endlich mal wieder Zeit, um abends
ins Kino zu gehen und hab das genutzt, um „Wir sind die Neuen“ zu gucken. Die
Kinobetreiber scheinen dem Film keine große Chance zu geben, er wurde nämlich
in einem Kinosaal mit genau fünf Reihen gezeigt. Und das nicht in irgendeinem
kleinen Kino, das keine größeren Säle hat, sondern im Cinemaxx. Naja, dafür war
der Saal dann aber bis auf den letzten Platz gefüllt und ich muss sagen, der
Film hat definitiv einen größeren Kinosaal und noch viel mehr Publikum
verdient.
Die Story ist simpel: Drei Rentner ziehen nach vielen Jahren
des Alleinewohnens wieder zusammen in eine Wohnung, zum einen aus Geldmangel,
zum anderen um die guten alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Über ihrer
Wohnung befindet sich eine Studenten-WG, in der zwei Jura-Studenten wohnen, die
kurz vorm Examen stehen, und eine Kunstgeschichte-Studentin, die neben
Prüfungsstress ständig Ärger mit ihrem Freund hat. Während die ältere
Generation die Abende mit einigen Flaschen Wein philosophierend am Küchentisch
verbringt und dabei den Songs von früher lauscht, verbringt die jüngere
Generation Tag und Nacht lernend. Der Konflikt ist vorprogrammiert: Die Alten
sind den Jungen zu laut und zu wild – und die Alten sind schockiert, was aus
der Studentenjugend von heute geworden ist. Nebenbei müssen die Rentner feststellen,
dass ihr WG-Leben nichtmehr so ist, wie es zu ihrer Studentenzeit war. Die
Gespräche werden eintöniger und gemeinsame Unternehmungen zu einer Seltenheit. Während
die Rentner den Sinn ihres Lebens und ihres Zusammenlebens in Frage stellen,
stehen die Studenten kurz vorm Burn-Out: Schlafmangel, ein Hexenschuss,
Liebeskummer und ein unbeschreiblicher Lerndruck erschweren ihnen den Alltag.
Was nach Drama pur klingt, ist in der Umsetzung perfekt
gelungen. Die alltäglichen Situationen sind mit unerwarteten Witzen gespickt
und die Handlung ist so natürlich und unüberzogen, dass man sich sofort in die
Situation hineinversetzen kann. Man schließt die Charaktere sofort ins Herz und
kann sich wunderbar mit ihnen identifizieren.
Das Ende des Films kommt viel zu früh und vor allem zu
plötzlich, was aber kein Kritikpunkt ist. Man sitzt im Kino und denkt im ersten
Moment, dass der Film hängt und bestimmt gleich weitergeht. Aber das tut er
nicht. Er hört auf und lässt tausend Fragen im Raum stehen, die den Zuschauer
zum Nachdenken auffordern und ihn die Geschichte selbst weiterspinnen lassen.
Endlich mal wieder ein deutscher Film, der keine
Liebeskomödie à la Till Schweiger und keine Nonsens-Komödie à la Matthias
Schweighöfer ist. „Wir sind die Neuen“ verbindet die ernsten und witzigen
Seiten des Lebens auf eine einzigartige Art und Weise. Definitiv ein Must-see. :)
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