... seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Grund dafür sind in erster Linie zwei stressige, von meine Bachelorarbeit dominierte Monate, die jetzt glücklicherweise hinter mir liegen. Und ein Urlaubsmonat, aber dazu später.
Ich musste feststellen, dass es tatsächlich nicht ganz einfach ist, eine Bachelorarbeit zu schreiben, nebenbei Geld zu verdienen und seine sozialen Kontakte nicht komplett zu vernachlässigen. Die zwei Monate waren geprägt von regelmäßigen "ich-schaffe-das-nie"-Panikattacken, von kurzzeitigen "ich-bin-ja-schon-voll-weit"-Glücksgefühlen, von ausgiebigen Frustabbau-Fitnessstudiobesuchen, von mitternächtlichen Dönern (ein Hoch auf die Stadt, in der man zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas zu essen bekommt!), von verzweifelten "Google-muss-das-doch-wissen"-Suchaufträgen, von dem Satz "Ich kann wirklich nur auf ein Bier vorbeikommen, ich schreib doch gerade meine BA und muss morgen früh raus", von Freitagabenden vorm PC statt in der Lieblings-Bar, von frustrierenden Bibliotheksbesuchen und von dem täglichen Versuch, sich nicht von Facebook, Twitter, 9gag und Co ablenken zu lassen. Und ziemlich genau in dem Moment, in dem ich das .DOC "Bachelorarbeit" auf meinem Desktop nicht mehr anschauen konnte ohne in Wut oder Verzweiflung zu versinken, ist sie dann auch tatsächlich endlich fertig geworden. Sogar eine Woche vor dem Abgabetermin. Dann noch eine letzte Panikattacke bei der Abgabe (Hab ich unterschrieben? Sind die Seiten in der richtigen Reihenfolge? Ist auch wirklich kein Rechtschreib-Fehler auf dem Deckblatt? etc.) und dann war sie endlich weg. Tatsächlich abgegeben. Vor lauter Freunde und Erleichterung hab ich sogar vergessen, das obligatorische "ich-stehe-mit-meiner-Bachelorarbeit-in-der-Hand-vor-der-Uni"-Foto zu machen, um Facebook mitzuteilen, dass ich bald ein fertiger BA bin und mein Sozialleben mich zurück hat. Egal, fertig ist fertig und das Sozialleben wusste sowieso schon bescheid und hatte bereits am Abend zuvor ausgiebig mit mir gefeiert.
Zur Belohnung gab's Sushi und fünf Stunden später saß ich im Flieger nach Thailand. Auf ging's in den verdienten Bachelorarbeits-Urlaub. :)
Im Nachhinein betrachtet waren die zwei Monate übrigens gar nicht so schlimm. Die Panikattacken gab es zwar, aber eher selten. Zombieartige Zustände aufgrund von dauerhaftem Schlafmangel blieben mir erspart. Ich hatte sogar ab und zu Zeit zum Kochen, sodass ich mich nicht acht Wochen von Dosensuppe und Döner ernähren musste. Und Zeit für das ein oder andere Feierabendbier. :)
Die Bilanz ist also positiv.
27. Dezember 2014
14. November 2014
25 Jahre Mauerfall
Das 25jährige Mauerfall-Jubiläum wurde in Berlin fast eine Woche lang auf die unterschiedlichsten Arten gefeiert. Fotoausstellungen, Führungen, Gespräche mit Zeitzeugen - aber das Highlight war die 15 Kilometer lange Lichterkette die von Freitag bis Sonntag leuchtet. Sie verlief entlang der ehemaligen Mauer und bestand aus insgesamt 8.000 Ballons, die am Sonntag Abend in den Himmel stiegen. Ich war natürlich mit Kamera vor Ort und muss sagen, dass mich die Idee wirklich begeistert hat. Eine Mauer aus Licht, die ganz Berlin zusammenbringt und dann stückenweise in den Himmel verschwindet - einfach wunderschön.
Themen:
Berlin,
Fotografie
24. Oktober 2014
Neuer Job, neue Wohnung, neue Challenge
Anfang des Monats war es für mich mal wieder Zeit, mein
Leben umzukrempeln: ein Umzug stand auf dem Plan, ein neuer Job und eine neue,
unglaublich wichtige und im gleichem Maße einschüchternde Aufgabe.
Eigentlich bin ich ja ein Freund von Umzügen, weil Umzüge
ein bisschen frischen Wind in den gewohnten Alltag bringen. Neue Umgebung, neue
Leute, neue Lieblings-Bars und –Cafés. Und dieses Mal ging es, verglichen mit
meinen letzten größeren Umzügen - auch wirklich nicht weit weg: meine neue
Wohnung ist genau zwei U-Bahn-Stationen von meiner alten entfernt. Trotzdem
fiel mir der Umzug nicht ganz leicht. Das ist immer ein komisches Gefühl, wenn
die Menschen, mit denen man zusammen gewohnt hat und die man morgens beim Frühstück
und abends beim Chillen auf der Couch immer um sich hatte, plötzlich nicht mehr
in der gleichen Wohnung sind. Und bis es in der neuen WG so ist wie in der
alten, das dauert erfahrungsgemäß ein Weilchen. Inzwischen ist das Zimmer, in
das ich eingezogen bin, nicht mehr irgendein Zimmer, sondern mein Zimmer und
die Leute, die da noch so in der Wohnung sind, sind meine Mitbewohner. Das Kiez
zu erkunden war dieses Mal wirklich sehr spannend, weil ich in einen Teil der
Stadt gezogen bin, in dem 24 Stunden am Tag was los ist. Straßenmusik um vier
Uhr morgens gehört da genauso dazu wie Solidarität-für-Kobane-Demos, die die
Straßen für Stunden verstopfen und Dönerbuden, die einfach immer offen haben.
Ein paar Tage nach dem Umzug kam dann direkt mein erster Tag
auf meiner neuen Arbeit. Das Ende meines letzten Praktikums hatte ich schon
seit Wochen ungeduldig herbei gesehnt und konnte es gar nicht erwarten, Anfang
Oktober endlich kein Praktikant mehr zu sein, sondern einen richtigen Job zu
haben. Der neue Job erfüllt bis jetzt auch alle Erwartungen: nette Kollegen,
interessante Aufgaben und ein Arbeitsplatz bei einer Firma, an der ich vor
einigen Monaten noch neidisch guckend vorbei gelaufen bin und mir gedacht hab
„Da zu arbeiten wäre echt der Wahnsinn“.
Also alles perfekt, bis auf diese neue Aufgabe. Sie heißt
Bachelorarbeit, sieht absolut unbezwingbar aus und guckt mich die meiste Zeit
einschüchternd und vorwurfsvoll an. Seit ich angefangen habe zu studieren, hab
ich das Thema Bachelorarbeit immer ganz weit von mir weg geschoben. „Dauert ja
noch“. Und jetzt ist sie plötzlich da und will geschrieben werden. Hurra, da
ist der Ernst des Lebens wieder: Tag für Tag in der Bibliothek sitzen und das
Gefühl haben, dass alle um einen rum viel produktiver sind; stundenlang auf
eine leere Word-Seite gucken, weil man nicht weiß, wie man den Satz anfangen
soll, und feststellen, dass das Buch, auf das man ewig gewartet hat und das die
nötige Erleuchtung bringen sollte, kein bisschen hilfreich ist. Aber zwischen
die „Ich schaff das nicht, ich hab zu wenig Zeit, wofür brauch ich überhaupt
einen Bachelor“-Gedanken, schleicht sich auch ab und zu ein „In sechs Wochen
bist du fertig, dann darfst du erstmal Urlaub machen und bist dann fertiger
Bachelor“-Gedanke. Und der motiviert dann doch ein kleines bisschen.
Themen:
Berlin,
Daily Life
11. Oktober 2014
[Entdeckt] „Savanna“ - ein Stückchen Südafrika mitten in München
Vorletztes Wochenende war ich endlich mal wieder in München.
Hauptsächlich um Familie und Freunde zu besuchen, um mal wieder auf
die Wiesn zu gehen und um einen Resturant-Gutschein einzulösen, den
ich zu meinem letzten Geburtstag bekommen habe.
Nach meinem Aufenthalt in Südafrika hab ich das Land und die Leute
und das Essen und die Tiere unglaublich vermisst. Es verging
eigentlich kein Tag, an dem ich Freunden und Familie nicht von Afrika
vorgeschwärmt hab. Ein aufmerksamer Zuhörer hat mir deshalb, um
meine Sehnsucht ein kleines bisschen zu mindern, einen Gutschein für
ein südafrikanisches Restaurant in München geschenkt.
Das Restaurant „Savanna“ liegt in der Nähe vom Goetheplatz und
hat mich allein von außen schon unglaublich beeindruckt. Über der
Tür hängt ein riesiger Elefantenkopf (kein echter ^^) und aus dem
Fenster wehen südafrikanische Flaggen.
Und auch von innen strahlt
das Restaurant einen wunderbar südafrikanischen Charme aus:
Barhocker in Form von Elefanten-Füßen, südafrikanische Kunst an
den Wänden und überall Fotos und Bilder aus Südafrika. Ich war
sofort hin und weg und meine Begeisterung stieg noch mehr, als ich
einen Blick in die Speisekarte warf. Von Zebra- und Krokodil-Steak
über Springbock-Gulasch bis zum Straußen-Burger gab es einfach
alles, was Südafrika an kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten hat.
Die Entscheidung fiel uns dementsprechend schwer, aber nach 20
Minuten durch-die-Karte-blättern und einer Beratung durch den
Kellner, hatten wir uns dann ein leckeres Menü zusammengestellt, mit
dem wir im Nachhinein auch mehr als zufrieden waren.
Als wir fertig waren, kam sogar der Restaurant-Gründer und -Chef
(ein echter Südafrikaner) noch höchstpersönlich vorbei und hat uns
das ein oder andere Rezept verraten.
Springbock-Gulasch |
Kingclip-Filet |
Ich war echt begeistert davon, wie authentisch das Restaurant ist.
Südafrikanische Speisen, südafrikanische Getränke, ein
südafriknaischer Restaurant-Chef und die Deko, die einen einfach
direkt nach Südafrika versetzt. Noch dazu war das Essen
ausgezeichnet und die Bedienung sehr hilfsbereit und freundlich.
Meine Afrika-Sehnsucht war nach dem Restaurant-Besuch zwar nicht
unbedingt kleiner, aber für ein paar Stunden hatte ich tatsächlich
das Gefühl, nicht in München sondern irgendwo in einem gemütlichen
Restaurant in Südafrika zu sein. Und es war auf jeden Fall nicht
mein letzter Besuch dort.
Themen:
Entdeckt,
München,
Unterwegs: Deutschland
23. September 2014
[Review] "Can a Song save your Life?"
Gestern war ein wunderbar verregneter „was-sollen-wir-bloß-mit-dem-Abend-anfangen“-Montag
und ich konnte meine bessere Hälfte dazu überreden, mich ins Kino zu „Can a
Song save your Life“ zu begleiten. Ich hatte zu diesem Film schon vor einem
guten halben Jahr eine Ankündigung gelesen und fand ihn da schon ansprechend.
Keira Knightley in der Hautrolle, die Story dreht sich größtenteils um Musik
und (laut Beschreibung) keine Liebesschnulze sondern ein Film über zwei
Menschen, die sich in dem Moment finden, in dem sie sich am meisten brauchen.
Diese Argumente hatten mich da schon vollkommen überzeugt.
Quelle: http://www.redcarpetreports.de/wp-content/ uploads/2014/09/Can-A-Song-Save-Your-Life-DE-Poster.jpg |
Im Film „Can a Song save your Life“ geht es um zwei
Menschen, die in New York zufällig aufeinander treffen. Was beide verbindet,
ist zum einen die Liebe zur Musik und zum andere die Tatsache, dass ihre Leben
gerade aus der Bahn geraten sind. Er, ein ehemaliger erfolgreicher
Plattenproduzent, hat gerade seinen Job verloren, trinkt viel zu viel und ist
in den Augen seiner Tochter und Ex-Frau ein Versager. Sie, Hobbymusikerin,
wurde von ihrem Freund (für den sie nach New York gezogen ist) verlassen, schläft bei einem Kumpel in einer viel zu
kleinen Wohnung auf der Couch und hat gerade ihren Flug zurück nach England
gebucht, ohne Plan, wie es dort weitergehen soll. An ihrem letzten Abend in New
York treffen beide in einer heruntergekommenen Kneipe aufeinander. Er hängt
deprimiert an der Bar, mit dem Ziel sich mindestens unter den Tresen zu saufen,
sie steht unfreiwillig mit ihrer Gitarre auf der Bühne und singt schüchtern
einen ihrer eigenen Songs. Sie beschließen, gemeinsam ein Album zu produzieren;
sie, um zurück ins Leben zu finden, er, um zurück ins Plattengeschäft zu kommen.
Aufgrund fehlender finanzieller Mittel wird jeder Song des Albums an einem
anderen Ort in New York aufgenommen - draußen, auf der Straße, mittendrin im
Leben der Stadt.
Am scheinbaren Ende des Films steht das Album, sie soll von
einer Plattenfirma groß rausgebracht werden, er hat seinen Job wieder, der
Ex-Freund bittet um Verzeihung, und Vater und Tochter finden wieder zueinander.
Doch das ist noch nicht das Ende. Zwei
kurze Szenen im Abspann ändern alles und machen den Film damit unglaublich
liebenswert.
Die Story ist des Films ist nicht sonderlich tiefgreifend.
Liebeskummer, Jobprobleme, komplizierte Familiensituation, das alles ist in
Hollywood alltäglich. Was den Film „Can a Song save your Life“ ausmacht, ist
die Positivität, mit der beide Protagonisten trotzdem an das Projekt rangehen.
Die Probleme spielen im Film eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund ist die
Musik. Und die ist wunderschön. Keira Knightley, die nicht unbedingt für ihre
Gesangskünste bekannt ist, singt die Songs selber und performt sie sehr
überzeugend. Man nimmt ihr die schüchterne Britin, die gar nicht groß
rauskommen will, sofort ab. Was den Film außerdem so besonders macht, ist die
fehlende Lovestory. Kein Geschnulze, ein Hinundher, einfach nur ein Projekt,
das beiden Protagonisten zurück ins Leben hilft und vielleicht sogar eine
Freundschaft.
Beim scheinbaren Ende des Films war ich trotzdem erstmal
unzufrieden. Das Ende passte nicht, war zu glatt. Die letzten Szenen im Abspann
haben mir dann das Lächeln auf die Lippen gezaubert, auf das ich noch gewartet
hatte und den Film für mich perfekt gemacht.
Themen:
Kino
16. September 2014
Freiluft-Kino im Regierungsviertel
Als ich vor einigen
Wochen abends durch Berlin geradelt bin, ist mir aufgefallen, dass im
Regierungsviertel an der Spree ganz viele Menschen auf den Stufen
saßen und einen Film geguckt haben, der von dort aus an die Fassade
des gegenüberliegenden Hauses gestrahlt wurde. Google hat mir
verraten, dass dort jeden Abend ein Kurzfilm über die Geschichte der
Demokratie in Deutschland gezeigt wird. Letzte Woche hab ich dann
endlich die Zeit gefunden, mir diesen anzugucken.
Der Film behandelt
die politischen Ereignisse zwischen dem Ende des ersten Weltkriegs
und heute in Deutschland. Es geht also um die Weimarer Republik, die
Machtergreifung Hitlers, den zweiten Weltkrieg, die Teilung
Deutschlands und die Wiedervereinigung. Der Fokus liegt dabei nicht
- wie sonst so oft in historischen Filmen über Deutschland – auf
Krieg, Nationalsozialismus und Judenverfolgung, sondern es werden
vielmehr alle Ereignisse aus dieser Zeit zu gleichen Teilen
behandelt. Im Mittelpunkt des Films steht eigentlich die Geschichte
des Reichstags und in Verbindung damit werden die historischen
Ereignisse erzählt. Über die meisten Geschehnisse berichtet ein
Erzähler, ab und zu gibt es auch Ausschnitte aus wichtigen
politischen Reden.
Das Ganze ist
untermalt mit passender Musik, die es schafft, aus einem Sachfilm ein
emotionales Filmspektakel zu machen. Außerdem wird je nach Thema die
Hausfassade zusätzlich zum Film mit Feuerwerken und anderen
Lichtspielen angestrahlt.
Ich fand den Film sehr beeindruckend (und die gefühlten 300 Passanten, die stehengeblieben sind um mitzugucken, scheinbar auch ^^) und würd ihn mir sofort nochmal angucken. Er ist nicht nur inhaltlich richtig gut gemacht, sondern auch das Setting ist einfach genial. Man sitzt hinter dem Reichstag zwischen den Regierungsgebäuden an der Spree und fühlt sich dadurch viel näher am Geschehen, als wenn man so etwas daheim auf der Couch guckt.
Der Film wird noch
bis zum 3. Oktober jeden Abend zweimal (20:45 und 21:15 Uhr) an der
Spree gezeigt.Mehr Inofs dazu gibt's hier.
12. September 2014
Fotoprojekt: Lagerfeuer
Anfang August war ich eine Woche in Bayern zelten. Nicht unbedingt um Urlaub zu machen, sondern hauptsächlich um dort Kinder in nem Zeltlager zu betreuen. Ich mach das inzwischen seit sieben Jahren jedes Jahr eine Woche in den Sommerferien und es macht mir unglaublich viel Spaß. Was natürlich an keinem Abend fehlen darf, ist ein richtig großes Lagerfeuer, an dem man dann die ganze Nacht gemütlich sitzen kann. Ich hab die Möglichkeit genutzt, um mal wieder ein neues Fotoprojekt zu starten und ein paar Feuer-Bilder zu machen. Das ist leider gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Die Flammen bewegen sich verdammt schnell und man will ja trotzdem irgendwie die Farbstimmung einfangen. Das hier ist dabei raus gekommen, bin gespannt auf euer Feedback. :)
Themen:
Fotografie
7. September 2014
[Unterwegs] County Dublin Part II: Cliffwalk Bray – Greystones
Im Süden von Dublin liegen die beiden Küstenorte Bray und
Greystones. Von Dublin aus ist man in ca einer halben Stunde in Bray, einem
sehr schönen irischen Städtchen mit Strandpromenade. In Bray startet der
Cliffwalk von Greystones, das ist ein 6 Kilometer langer Weg, der direkt am
Rand der Klippen entlang führt. Ähnlich wie in Howth ist der Weg an vielen
Stellen eher ein Trampelpfad als ein wirklicher Weg. Ich fand die Wanderung von
Bray nach Greystones immer sehr schön. Man läuft direkt am Meer entlang und hat
eine tolle Aussicht. Der Cliffwalk ist allerdings um einiges unspektakulärer
als die Routen in Howth. Die meiste Zeit hat man einen Zaun oder eine niedrige
Mauer zwischen dem Weg und dem Ende der Klippen, also ein bisschen weniger
Nervenkitzel. Zwischen dem Weg und dem Meer laufen außerdem die meiste Zeit
Bahnschienen entlang, die zwar weit unter einem sind, aber der Blick an den
Klippen herunter ist dadurch nicht ganz so beeindruckend wie in Howth.
Für einen Spaziergang in der schönen irischen Landschaft
lohnt sich die Tour aber auf jeden Fall. Ich selbst bin denn Cliffwalk vier Mal
gegangen – einmal davon nachts, was auch echt ein Erlebnis ist, weil der Weg
überhaupt nicht beleuchtet ist. Also am besten nur bei Vollmond machen oder eine
Taschenlampe mitnehmen. ;)
Themen:
Unterwegs: Irland
4. September 2014
[Review] "Wir sind die Neuen"
Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/movie /file/10993578/Plakat_WIR-SIND-DIE-NEUEN.jpg |
Der Trailer zu diesem Film hatte mich sofort geködert.
Deutsche Komödie (ich mag deutsche Komödien ^^), thematisch mal was Neues, in
München gedreht (man fühlt sich immer so wunderbar heimisch, wenn man
Drehplätze im Film erkennt) und vor allem hatte mich schon der Trailer zum
Lachen gebracht.
Letzte Woche hatte ich dann endlich mal wieder Zeit, um abends
ins Kino zu gehen und hab das genutzt, um „Wir sind die Neuen“ zu gucken. Die
Kinobetreiber scheinen dem Film keine große Chance zu geben, er wurde nämlich
in einem Kinosaal mit genau fünf Reihen gezeigt. Und das nicht in irgendeinem
kleinen Kino, das keine größeren Säle hat, sondern im Cinemaxx. Naja, dafür war
der Saal dann aber bis auf den letzten Platz gefüllt und ich muss sagen, der
Film hat definitiv einen größeren Kinosaal und noch viel mehr Publikum
verdient.
Die Story ist simpel: Drei Rentner ziehen nach vielen Jahren
des Alleinewohnens wieder zusammen in eine Wohnung, zum einen aus Geldmangel,
zum anderen um die guten alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Über ihrer
Wohnung befindet sich eine Studenten-WG, in der zwei Jura-Studenten wohnen, die
kurz vorm Examen stehen, und eine Kunstgeschichte-Studentin, die neben
Prüfungsstress ständig Ärger mit ihrem Freund hat. Während die ältere
Generation die Abende mit einigen Flaschen Wein philosophierend am Küchentisch
verbringt und dabei den Songs von früher lauscht, verbringt die jüngere
Generation Tag und Nacht lernend. Der Konflikt ist vorprogrammiert: Die Alten
sind den Jungen zu laut und zu wild – und die Alten sind schockiert, was aus
der Studentenjugend von heute geworden ist. Nebenbei müssen die Rentner feststellen,
dass ihr WG-Leben nichtmehr so ist, wie es zu ihrer Studentenzeit war. Die
Gespräche werden eintöniger und gemeinsame Unternehmungen zu einer Seltenheit. Während
die Rentner den Sinn ihres Lebens und ihres Zusammenlebens in Frage stellen,
stehen die Studenten kurz vorm Burn-Out: Schlafmangel, ein Hexenschuss,
Liebeskummer und ein unbeschreiblicher Lerndruck erschweren ihnen den Alltag.
Was nach Drama pur klingt, ist in der Umsetzung perfekt
gelungen. Die alltäglichen Situationen sind mit unerwarteten Witzen gespickt
und die Handlung ist so natürlich und unüberzogen, dass man sich sofort in die
Situation hineinversetzen kann. Man schließt die Charaktere sofort ins Herz und
kann sich wunderbar mit ihnen identifizieren.
Das Ende des Films kommt viel zu früh und vor allem zu
plötzlich, was aber kein Kritikpunkt ist. Man sitzt im Kino und denkt im ersten
Moment, dass der Film hängt und bestimmt gleich weitergeht. Aber das tut er
nicht. Er hört auf und lässt tausend Fragen im Raum stehen, die den Zuschauer
zum Nachdenken auffordern und ihn die Geschichte selbst weiterspinnen lassen.
Endlich mal wieder ein deutscher Film, der keine
Liebeskomödie à la Till Schweiger und keine Nonsens-Komödie à la Matthias
Schweighöfer ist. „Wir sind die Neuen“ verbindet die ernsten und witzigen
Seiten des Lebens auf eine einzigartige Art und Weise. Definitiv ein Must-see. :)
Themen:
Kino
31. August 2014
28. August 2014
Der Versuch, Denkanstöße über moderne Straßenkunst zu vermitteln
Wie kann man heute gesellschaftskritische Denkanstöße vermitteln, die nicht in der Flut von Nachrichten, Social Media Posts und Plakaten untergehen? Wie kann man mit geringen Mitteln eine politkritische Aktion starten, die viel Aufmerksamkeit erregt und ein großes Medienecho erzeugt?
Diese und ähnliche Fragen beschäftigten wohl den deutschen Lichtkünstler Oliver Bienkowski, als er 2008 seine erste Aktion realisierte. „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?“ – diesen Schriftzug projizierte Bienkowski damals an das Gebäude der Hypo Real Estate in München. Anlass war die Banken- und Finanzkrise und Ziel der Aktion war es, öffentlich Kritik an den Banken zu üben.
In den nächsten Jahren folgten ähnliche Aktionen: 2013 strahlte er den Slogan „United Stasi of America“ an die US Botschaften in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt, einige Monate später „NSA in da House“ mitsamt einem Portrait von Barack Obama, als Reaktion auf die NSA-Spionageaffäre. Gegen den Waffenhandel protestierte er, indem er „Thanks No TANKS to Saudi Arabia“ ans Kanzleramt projizierte und gegen Tierquälerei mit dem Slogan „Zoos are animal prisons“ an einem Zoo in Kopenhagen.
Er selbst nennt seine Lichtkunst moderne Streetart, eine Form der Kunst mit gesellschaftskritischer Botschaft. Neumodisches Graffiti sozusagen.
Die Projektionen bleiben meist höchstens fünf Minuten auf der Fassade, dann werden sie polizeilich untersagt. Doch Bienkowski reicht das. Für ihn steht nicht die Aktion selbst im Vordergrund, sondern die anschließende Kommunikation über Onlinemedien und Social-Media-Kanäle. Sein Team filmt die Projektion und stellt die Videos anschließend auf Youtube und andere Social Media Portale. Doch dort scheinen sie sich noch nicht so gut zu verbreiten wie erwünscht. In letzter Zeit berichteten zwar auch Leitmedien und sogar ausländische Medien über seine Aktionen, doch wirklich bekannt sind diese trotzdem noch nicht.
Kein Grund für ihn, damit aufzuhören. Er sieht in diesen Botschaften eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, auf Missstände aufmerksam zu machen und den Diskurs darüber anzuregen. Und vielleicht hat er damit Recht. Vielleicht brauchen wir eher aussagekräftige Slogans als seitenlange Artikel; vielleicht brauchen wir Aktionen, die anders sind und auffallen, statt immer die gleichen Brot-für-die-Welt- und PETA-Plakate, um wirklich etwas zu verändern. Vielleicht sind gerade die Leute entscheidend, die vor den Projektionen neugierig stehen bleiben und darüber schmunzeln müssen; auch wenn das nur ein paar sind.
Was immer man von den Aktionen halten mag, eins ist auf jeden Fall sicher: Lichtprojektionen sind die friedlichsten und unaufdringlichsten Protestaktionen seit langem. Und wer die Botschaft nicht versteht, für den sind sie wenigstens hübsch anzuschauen.
Diese und ähnliche Fragen beschäftigten wohl den deutschen Lichtkünstler Oliver Bienkowski, als er 2008 seine erste Aktion realisierte. „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?“ – diesen Schriftzug projizierte Bienkowski damals an das Gebäude der Hypo Real Estate in München. Anlass war die Banken- und Finanzkrise und Ziel der Aktion war es, öffentlich Kritik an den Banken zu üben.
Quelle: Augsburger Allgemeine |
Er selbst nennt seine Lichtkunst moderne Streetart, eine Form der Kunst mit gesellschaftskritischer Botschaft. Neumodisches Graffiti sozusagen.
Quelle: interaksyon.com |
Quelle: rt.com |
Kein Grund für ihn, damit aufzuhören. Er sieht in diesen Botschaften eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, auf Missstände aufmerksam zu machen und den Diskurs darüber anzuregen. Und vielleicht hat er damit Recht. Vielleicht brauchen wir eher aussagekräftige Slogans als seitenlange Artikel; vielleicht brauchen wir Aktionen, die anders sind und auffallen, statt immer die gleichen Brot-für-die-Welt- und PETA-Plakate, um wirklich etwas zu verändern. Vielleicht sind gerade die Leute entscheidend, die vor den Projektionen neugierig stehen bleiben und darüber schmunzeln müssen; auch wenn das nur ein paar sind.
Was immer man von den Aktionen halten mag, eins ist auf jeden Fall sicher: Lichtprojektionen sind die friedlichsten und unaufdringlichsten Protestaktionen seit langem. Und wer die Botschaft nicht versteht, für den sind sie wenigstens hübsch anzuschauen.
26. August 2014
[Unterwegs] County Dublin Part I: Howth
Die Landschaft der County Dublin (also alles, was um Dublin herum
liegt und nicht mehr zum Stadtgebiet zählt) ist unglaublich vielseitig
und bietet wunderschöne Ausflugsziele. Während meiner Zeit in Irland
habe ich jedes Wochenende genutzt, um mit der Bahn einen Tagesausflug
ans Meer oder in die Berge zu machen. Das geht dort auch wirklich
perfekt, weil man schon nach 20 Minuten Fahrt außerhalb der Stadt und
inmitten der schönsten Landschaft ist.
Die Halbinsel Howth im Nordosten von Dublin gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Ausflugszielen in dieser Gegend. Ich war inzwischen sechs Mal dort und bin jedes Mal aufs Neue fasziniert von der Landschaft. Es wird auch einfach nicht langweilig dort, weil man bei jedem Besuch immer noch neue Ecken entdeckt.
Die Fahrt nach Howth dauert ca 30 Minuten und ist alles andere als langweilig. Schon kurz hinter Dublin fährt die Bahn an der Küste entlang und man hat (wenn nicht gerade Ebbe ist) einen tollen Ausblick auf den Strand und das Meer.
In Howth angekommen, riecht man sofort das Meer und den Hafen (und das nicht im Sinne von „es stinkt nach Algen und Fisch. ;)). Ich persönlich finde den Hafen von Howth nicht sonderlich spektakulär – es ist kein großer Hafen, sondern nur ein Fischerei-Hafen – aber der Weg dorthin lohnt sich trotzdem, da man dort richtig guten und frischen Fisch essen kann. Mit Blick aufs Meer, versteht sich. :)
Man sollte sich allerdings nicht zu lange am Hafen aufhalten, denn Howth hat noch viel mehr zu bieten. Direkt an der Bahn-Station findet man eine Tafel mit verschiedenfarbigen Pfeilen, die einen in unterschiedlichen langen Rundwegen über die Insel leiten. Die Routen sind zwischen 4 und 10 km lang und alle sehr sehenswert. Man muss sich hier noch nicht entscheiden, welche man wählt, da die Routen die ersten 2,5 km sowieso zusammen verlaufen.
Folgt man den Routen, wird man aus dem Ort Howth herausgeführt und landet aus einem kleinen Trampelpfad, der direkt an den Klippen einmal um die Insel führt. Wenn man diesen Weg das erste Mal betritt, ist man einfach nur überwältigt. Man steht am Rand einer Klippe, riecht das Meer, sieht in der Tiefe die Brandung gegen die Felsen schlagen und spürt den Wind in den Haaren. Meist sind kaum andere Menschen um einem herum, sondern wirklich nur Natur und das Meer. :)
Der Weg führt an mal mehr, mal weniger gefährlichen Steilklippen entlang und wer auf Nervenkitzel steht, kann sich an den Rand der Klippen setzen und die Füße baumeln lassen. Wenn man Glück hat, sieht man sogar Seerobben im Wasser und angeblich gibt’s dort auch Delfine, ich hab allerdings in Howth noch keine zu Gesicht bekommen.
Wenn man ca ein Drittel der Insel umrundet hat, sieht man eine Landzunge ins Meer ragen, auf der ein Leuchtturm steht. Dieser ist so etwas wie das Wahrzeichen von Howth und definitiv ein Foto wert.
An dieser Stelle teilen sich die Routen und man muss sich entscheiden, ob man noch 1,5 oder noch 2,5 Stunden laufen möchte. Die längste Route geht noch ein Stück am Meer entlang und dann über die Insel zurück; die anderen Routen gehen direkt über die Insel zurück. Wer Baden möchte, sollte auf jeden Fall die lange Route nehmen, die führt nämlich noch an einem Strand vorbei.
Ich hab alle Routen schon einmal ausprobiert und muss sagen, dass die lange Route wirklich sehr lang ist. Es lohnt sich definitiv, weil da wirklich noch sehr schöne Ecken kommen, aber gegen Ende wird der Weg dann doch ein bisschen lang.
Zurück im Ort kann man sich noch eine Portion Fish-and-Chips Portion gönnen bevor man sich auf den Rückweg nach Dublin macht - die schmeckt in Howth nämlich besonders gut.:)
Wer in Dublin ist und ohne großen Aufwand ein wunderschönes Stückchen Irland sehen möchte, sollte sich Howth auf keinen Fall entgehen lassen. Man findet dort bestimmt nicht die spektakulärsten Klippen Irlands, aber eine wunderschöne Landschaft (die nicht touristisch überlaufen ist) und eine angenehme Abwechslung zur Großstadt, die nur wenige Kilometer entfernt liegt.
Die Halbinsel Howth im Nordosten von Dublin gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Ausflugszielen in dieser Gegend. Ich war inzwischen sechs Mal dort und bin jedes Mal aufs Neue fasziniert von der Landschaft. Es wird auch einfach nicht langweilig dort, weil man bei jedem Besuch immer noch neue Ecken entdeckt.
Die Fahrt nach Howth dauert ca 30 Minuten und ist alles andere als langweilig. Schon kurz hinter Dublin fährt die Bahn an der Küste entlang und man hat (wenn nicht gerade Ebbe ist) einen tollen Ausblick auf den Strand und das Meer.
In Howth angekommen, riecht man sofort das Meer und den Hafen (und das nicht im Sinne von „es stinkt nach Algen und Fisch. ;)). Ich persönlich finde den Hafen von Howth nicht sonderlich spektakulär – es ist kein großer Hafen, sondern nur ein Fischerei-Hafen – aber der Weg dorthin lohnt sich trotzdem, da man dort richtig guten und frischen Fisch essen kann. Mit Blick aufs Meer, versteht sich. :)
Man sollte sich allerdings nicht zu lange am Hafen aufhalten, denn Howth hat noch viel mehr zu bieten. Direkt an der Bahn-Station findet man eine Tafel mit verschiedenfarbigen Pfeilen, die einen in unterschiedlichen langen Rundwegen über die Insel leiten. Die Routen sind zwischen 4 und 10 km lang und alle sehr sehenswert. Man muss sich hier noch nicht entscheiden, welche man wählt, da die Routen die ersten 2,5 km sowieso zusammen verlaufen.
Folgt man den Routen, wird man aus dem Ort Howth herausgeführt und landet aus einem kleinen Trampelpfad, der direkt an den Klippen einmal um die Insel führt. Wenn man diesen Weg das erste Mal betritt, ist man einfach nur überwältigt. Man steht am Rand einer Klippe, riecht das Meer, sieht in der Tiefe die Brandung gegen die Felsen schlagen und spürt den Wind in den Haaren. Meist sind kaum andere Menschen um einem herum, sondern wirklich nur Natur und das Meer. :)
Der Weg führt an mal mehr, mal weniger gefährlichen Steilklippen entlang und wer auf Nervenkitzel steht, kann sich an den Rand der Klippen setzen und die Füße baumeln lassen. Wenn man Glück hat, sieht man sogar Seerobben im Wasser und angeblich gibt’s dort auch Delfine, ich hab allerdings in Howth noch keine zu Gesicht bekommen.
Wenn man ca ein Drittel der Insel umrundet hat, sieht man eine Landzunge ins Meer ragen, auf der ein Leuchtturm steht. Dieser ist so etwas wie das Wahrzeichen von Howth und definitiv ein Foto wert.
An dieser Stelle teilen sich die Routen und man muss sich entscheiden, ob man noch 1,5 oder noch 2,5 Stunden laufen möchte. Die längste Route geht noch ein Stück am Meer entlang und dann über die Insel zurück; die anderen Routen gehen direkt über die Insel zurück. Wer Baden möchte, sollte auf jeden Fall die lange Route nehmen, die führt nämlich noch an einem Strand vorbei.
Ich hab alle Routen schon einmal ausprobiert und muss sagen, dass die lange Route wirklich sehr lang ist. Es lohnt sich definitiv, weil da wirklich noch sehr schöne Ecken kommen, aber gegen Ende wird der Weg dann doch ein bisschen lang.
Zurück im Ort kann man sich noch eine Portion Fish-and-Chips Portion gönnen bevor man sich auf den Rückweg nach Dublin macht - die schmeckt in Howth nämlich besonders gut.:)
Wer in Dublin ist und ohne großen Aufwand ein wunderschönes Stückchen Irland sehen möchte, sollte sich Howth auf keinen Fall entgehen lassen. Man findet dort bestimmt nicht die spektakulärsten Klippen Irlands, aber eine wunderschöne Landschaft (die nicht touristisch überlaufen ist) und eine angenehme Abwechslung zur Großstadt, die nur wenige Kilometer entfernt liegt.
Themen:
Unterwegs: Irland
21. August 2014
[Unterwegs] Panorama Route, Südafrika
2011 arbeitete ich für einige Wochen in einem Nationalpark
in Südafrika und nutze meine freien Tage dort natürlich, um ausgiebig das Land
zu erkunden. Südafrika ist landschaftlich ein unglaublich vielseitiges Land und
in jedem Teil des Landes, entdeckt man neue atemberaubende Landschaften.
Einer der tollsten Ausflüge, die ich dort gemacht hab, ging
zur Panorama-Route in der Provinz Mpumalanga im Osten Südafrikas. Die Straße befindet
sich an den nördlichen Ausläufern der Drakensberge. Dadurch ist die Landschaft
dort sehr vielseitig und man hat sowohl tolle Ausblicke auf die Berge als auch aufs
Flachland.
Unser erstes Ziel auf der Panorama-Route war der Blyde River
Canyon. Das ist der drittgrößte Canyon der Welt und eines der größten
Naturwunder Afrikas. Das war das erste Mal, dass ich einen Canyon gesehen hab
und ich war schlicht und einfach unbeschreiblich begeistert. Der Canyon besteht
zum Großteil aus rotem Sandstein und sieht dadurch auch in der Trockenzeit toll
aus. Wenn man von der Panorama-Route kommt, steht man oben am Canyon und hat
einen wunderbaren Blick über den gesamten Canyon und den Fluss, der durch
fließt. Ich kann dem Ausblick mit Beschreibungen nie und nimmer gerecht werden,
deswegen hier einfach ein paar Fotos davon. :)
Blyde River Canyon |
Das Beste am Blyde River Canyon ist, dass es nirgendwo einen
Zaun oder eine Absperrung gibt. Am Parkplatz steht lediglich ein Schild, dass
man nicht zu nah an den Rand gehen soll und den Wind nicht unterschätzen soll. Man
hat also die Möglichkeit, in die entlegensten Winkel zu klettern oder sich
bäuchlings an den Rand zu legen und in den Abgrund zu gucken. Was wir natürlich
auch gemacht haben. Dabei entdeckt man dann zum Beispiel Affen, die überall im
Canyon leben und an den Felsen klettern. Der Canyon ist 800 Meter tief und das
Gefühl, das man bekommt, wenn man auf den warmen Felsen liegt und in die Tiefe
schaut ist einfach unbeschreiblich. Sonne auf der Haut, Wind in den Haaren und
den Blick in die unglaubliche Weite Südafrikas gerichtet, das fühlt sich nach
Freiheit an. :) Der Blyde River Canyon ist glücklicherweise auch noch nicht von Touristen
überlaufen. Es gibt deswegen dort keine Kioske und Stände, an denen man
Erinnerungen kaufen soll, sondern tatsächlich einfach nur Natur.
Blyde River Canyon |
Die Route führte uns weiter in den Ort Graskop, in dem wir
bei Harries Pancakes eine Mittagspause machen. Dieser Laden ist ein kleiner
Geheimtipp und hat die wohl besten Pancakes des Landes. Das kann ich nur
bestätigen, sie waren so gut, dass ich gleich drei bestellt hab. ^^
Nördlich von Graskop kommt man zum sogenannten God’s Window, einem der spektakulärsten Aussichtspunkte auf der Panorama-Route. Man hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf die Klippen am Rand des Gebirges und über das gesamte südafrikanische Flachland. Wenn die Luft klar ist, kann man sogar Mozambique sehen. Der Aussichtspunkt ist mitten in einem Urwald, man kann also nicht nur den Ausblick genießen, sondern auch durch den Urwald wandern und Palmen, Kakteen und andere exotische Pflanzen bestaunen.
God's Window |
God's Window |
God's Window |
Auf dem Rückweg hielten wir noch an den Berlin Falls, das sind mit 80 Metern die höchsten Wasserfälle, die es auf der Route gibt. Auch hier gab es nirgendwo einen Zaun oder ähnliches. Man konnte den Wasserfall ganz aus der Nähe bestaunen und sogar seine Füße hinein halten, wenn man wollte.
Berlin Falls |
Den Bourke’s Luck Potholes statteten wir als letztes auch noch einen Besuch ab. Das Gestein ist dort durch den Blyde River zu sehr faszinierenden Formen geschliffen worden. Man sieht überall akkurate Löcher, in denen das Wasser in Strudeln durchfließt und viele kleinere Wasserfälle.
Bourke’s Luck Potholes |
Bourke’s Luck Potholes |
Die Panorama-Route
war definitiv eine der tollsten Touren, die ich in Südafrika gemacht habe. Die
Landschaft ist dort unbeschreiblich schön und vielseitig und vor allen Dingen
noch nicht komplett touristisch überlaufen.
Mehr Fotos von der Panorama-Route findet ihr hier.
Mehr Fotos von der Panorama-Route findet ihr hier.
Themen:
Unterwegs: Afrika
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