Diese und ähnliche Fragen beschäftigten wohl den deutschen Lichtkünstler Oliver Bienkowski, als er 2008 seine erste Aktion realisierte. „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?“ – diesen Schriftzug projizierte Bienkowski damals an das Gebäude der Hypo Real Estate in München. Anlass war die Banken- und Finanzkrise und Ziel der Aktion war es, öffentlich Kritik an den Banken zu üben.
Quelle: Augsburger Allgemeine |
Er selbst nennt seine Lichtkunst moderne Streetart, eine Form der Kunst mit gesellschaftskritischer Botschaft. Neumodisches Graffiti sozusagen.
Quelle: interaksyon.com |
Quelle: rt.com |
Kein Grund für ihn, damit aufzuhören. Er sieht in diesen Botschaften eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, auf Missstände aufmerksam zu machen und den Diskurs darüber anzuregen. Und vielleicht hat er damit Recht. Vielleicht brauchen wir eher aussagekräftige Slogans als seitenlange Artikel; vielleicht brauchen wir Aktionen, die anders sind und auffallen, statt immer die gleichen Brot-für-die-Welt- und PETA-Plakate, um wirklich etwas zu verändern. Vielleicht sind gerade die Leute entscheidend, die vor den Projektionen neugierig stehen bleiben und darüber schmunzeln müssen; auch wenn das nur ein paar sind.
Was immer man von den Aktionen halten mag, eins ist auf jeden Fall sicher: Lichtprojektionen sind die friedlichsten und unaufdringlichsten Protestaktionen seit langem. Und wer die Botschaft nicht versteht, für den sind sie wenigstens hübsch anzuschauen.
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