12. Januar 2016

[Unterwegs] Skiurlaub in Ischgl - Endlich wieder Berge!

Wer in München aufwächst, lernt Skifahren meist bevor er Fahrrad fahren kann. Die Berge sind nur eine Autostunde entfernt, man kann daher perfekt bei schönem Wetter spontan zum Skifahren fahren und braucht nicht mal einen Übernachtung dort. Ich hatte mit vier Jahren meinen ersten Skikurs und war seit dem eigentlich in jedem Winter Skifahren bzw später dann auch Snowboarden. Seit einigen Jahren fahren mein Bruder, mein Dad und ich zwischen Weihnachten und Silvester immer nach Ischgl, das ist ein Skigebiet in Tirol in Österreich an der Grenze zur Schweiz. Ischgl hat ein bisschen den Ruf, ein Party-Skigebiet zu sein, in das die meisten hauptsächlich wegen den Aprés-Ski-Parties fahren, oder um den ganzen Tag im Liegestuhl vor einer Hütte in der Sonne zu liegen und sich zu betrinken. Jahrelang kamen auch in den Nachrichten immer wieder Berichte von Unfällen, in die Betrunkene auf den Talabfahrten verwickelt waren. Aber so krass geht es da schon seit ein paar Jahren nicht mehr zu. Ischgl bietet immer noch viele Möglichkeiten, nach dem Skifahren zu - für jeden Nüchternen unerträglicher - Aprés-Ski-Musik zu tanzen, die unglaublichen simplen Texte mitzugrölen, und Glühwein, Jagertee und Willis ohne Ende zu trinken, und auch auf den Hütten wird noch gut gefeiert. Aber inzwischen kommen die meisten doch hauptsächlich zum Skifahren nach Ischgl und nicht zum Feiern. Das Skigebiet ist nämlich eins der größten, vor allem seit es mit dem Schweizer Skigebiet Samnaun zusammengelegt wurde. Und jedes Jahr tauchen neue Lifte auf, die das Skigebiet wieder um einige Pistenkilometer erweitern.
Ich bin wirklich gerne in Ischgl, weil man auch nach vier Tagen Skiurlaub dort immernoch neue Pisten entdeckt und einem einfach nicht langweilig wird. Außerdem liegt das Gebiet sehr hoch, sodass wir sogar dieses Jahr, wo es ja um Weihnachten rum noch nicht wirklich winterlich war, schön viel und vor allem echten Schnee dort hatten. Ein weiteres Highlight in Ischgl ist natürlich das wunderbare österreichische Essen. Nach einem Tag auf der Piste ist eine Portion Käsespätzle und ein Almdudler einfach das beste! :D
Als wir von München losgefahren sind, wurde meine Vorfreude mit jedem Kilometer größer, weil die Berge immer näher kamen und die Dörfer immer österreichischer aussahen. Die Alpen fehlen mir in Manchester wirklich sehr, bzw haben mir auch in Berlin schon sehr gefehlt. In München sieht man sie ja immer bei gutem Wetter oder wenn man ein paar Minuten aus der Stadt rausfährt. Und die Skyline der Stadt und dahinter die Berge, das sieht einfach toll aus. :)









1. Januar 2016

Manchester Christmas Markets und Castlefield

Obwohl die letzten Monate von Hausarbeiten und Essays geprägt waren und ich teilweise tagelang nur an meinem Laptop saß und für die Uni gearbeitet hab, hatte ich trotzdem den ein oder anderen freien Tag, an dem ich Manchester weiter erkunden konnte. Allerdings war das jetzt im Herbst bzw. beginnendem Winter doch etwas anders als in den ersten Monaten, die ich hier verbracht habe. Nachdem ich die ersten zwei Monate positiv überrascht vom guten Wetter auf der britischen Insel war, muss ich inzwischen zugeben, dass die Klischees über England doch stimmen: Es regnet so gut wie jeden Tag. Man hatte mich vorgewarnt, dass grade Manchester bzw. Nordengland ein Schlechtwetter-Loch ist. Als ich im September hier ankam, hab ich das als überschätztes Vorurteil abgetan. Es war fast jeden Tag sonnig und warm und man konnte das Haus bedenkenlos ohne Regenschirm verlassen. Das ist inzwischen nicht mehr so. Seit Anfang November ist es fast durchgehend grau und nass und windig. Aber hey, was soll’s, es ist nun mal Herbst und ich wusste ja davor, worauf ich mich einlasse. ;) Das regnerische Wetter und die kurzen Tage haben mich also nicht davon abgehalten, Manchester weiter zu erkunden. Denn auch nach drei Monaten hier, gibt es für mich immer noch viel zu entdecken.
Manchester ist in ganz England bekannt für seine Weihnachtsmärkte. Am Wochenende kommen die Leute in Scharen aus den umliegenden Städten, um über die Märkte zu schlendern und die beleuchtete Stadt zu bestaunen. Seit dem Christmas Lights Switch On Mitte November sieht Manchester vor allem abends auch wirklich schön aus. Fast jede Straße ist weihnachtlich erleuchtet und trotz unwinterlicher 15° Celsius kam da ein bisschen Weihnachtsstimmung bei mir auf. Und auch die Weihnachtsmärkte konnten mich überzeugen. Sie versuchen zwar sehr die deutschen Weihnachtsmärkte zu imitieren, überall gibt es deutsches Essen und deutsche Süßigkeiten und andere deutsche Produkte, wirken aber trotzdem authentisch und die Käsespätzle schmecken tatsächlich fast wie daheim in Bayern. ;)



Den gefühlt einzigen sonnigen Tag im Dezember habe ich genutzt, um mir das Stadtviertel Castlefield anzuschauen. In Castlefield kann man leicht vergessen, dass man in einer Großstadt ist. Das Viertel beginnt direkt hinter dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Beetham Tower am Deansgate. Castlefield ist ein mit Kanälen durchzogener Teil von Manchester, in dem früher ein Großteil der Industrie angesiedelt war. Heute findet man dort Parks, kleine Wohnhäuser, Boote, versteckte Pubs und Cafés, und sogar einen kleinen Wasserfall Es gibt kaum Straßen und nur wenige Autos, alles ist ruhiger und entspannter, und man fühlt sich fast ein bisschen wie in Venedig. Ich bin sehr gespannt darauf, wie das Viertel im Sommer aussieht. Für mich ist es auch jetzt schon einer meiner Lieblingsorte in Manchester.