11. August 2014

New Home

In meinem letzten Post hatte ich ja schon erwähnt, dass ich beschlossen hab, länger in Berlin zu bleiben.
Da ich mein erstes WG-Zimmer nur zur Zwischenmiete für ein halbes Jahr hatte, musste ich also Ende Juli umziehen. Ich finde Umzüge eigentlich immer sehr spannend. Zum einen weil ich neugierig auf die neue Wohnung und die neuen Mitbewohner bin und zum anderen weil ich gerne neue Städte oder Stadtteile kennen lerne.

Obwohl ich mich also auf meinen Umzug gefreut hab, war die letzte Nacht in meiner alten WG dann aber trotzdem nicht ganz leicht. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn das Zimmer schon fast leer geräumt ist, alle Fotos und Poster abgehangen wurden und es plötzlich ganz schrecklich hallt, wenn man einen Schritt durchs Zimmer macht. Ich konnte ewig nicht einschlafen und hab drüber nachgedacht, was ich alles in diesem Zimmer erlebt hab. In jedem Zentimeter des Zimmers steckte eine Erinnerung an vergangene Tage. Zum Beispiel in dem Kronkorken, den ich beim Packen unterm Bett gefunden hab. Wohl von einem der vielen Feierabend-Biere, die ich mir hier mit guten Freunden gegönnt hab. In der Zigaretten-Schachtel, die ungeöffnet auf dem Schrank lag, weil ich sie bei meinem Einzug dort platziert hatte, mit dem Vorsatz, sie nicht mehr anzufassen. (Was ich entgegen aller Erwartungen auch geschafft habe. :D Ich habe sie für meinen Nachmieter dort liegen gelassen. ^^) In dem Fensterbrett, auf dem ich so oft saß, um den Kopf frei zu bekommen. In der Delle an der Wand, gegen die ich ein Hardcover-Buch geworfen hatte, um meinem Mitbewohner mitzuteilen, dass ich um 4 Uhr morgens ein Recht auf Schlaf habe und er seine Party bitte beenden soll. In dem Fleck auf dem Teppich, der bei einem meiner regelmäßigen Serienabende entstanden ist, weil ich es einfach nicht lassen kann, meine Spaghetti vor dem Fernseher zu essen. Überall Erinnerungen an die letzten sechs Monate.

Und dann war plötzlich der nächste Tag da. Aufstehen, Arbeit, Umzug. Die letzte Tasche wurde ins Auto gepackt, mit ganz viel Quetschen ging dann auch die Kofferraumklappe zu und ab ging’s Richtung neue Wohnung. Natürlich nicht ganz sorglos. Ich kannte meine neuen Mitbewohner noch nicht. Wer weiß wie die sind, wie die leben, ob wir miteinander klarkommen.

Bild 1
Ich klingelte mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch, die Tür ging auf und vier Leute erwarteten mich gut gelaunt in der Küche. „Hallo, wer bist du, was machst du, schön dass du da bist!“ – „Du hast bestimmt viel Gepäck; komm, ich helf‘ dir ausladen.“ – „Hast du Lust auf Inglourious Basterds? Gleich kommen ein paar Freunde vorbei und wir machen einen DVD-Abend.“ Ich musste Lachen und die Gedanken, die mich auf der Fahrt noch beschäftigt hatten, verschwanden sofort.
Es wurde ein richtig schöner Abend. Das Auspacken musste ich auf den nächsten Tag verschieben, weil wir uns nach den Filmen bei Kuchen und Wein noch verquatscht haben. J



Ich hab mich selten gleich am ersten Tag so wohl gefühlt in einer neuen Wohnung. Auch jetzt – nach einer Woche – ist immer noch alles bestens und ich bin fleißig dabei, meine neue Wohngegend zu erkunden. J

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